Wozu Gott? oder: Wie bin ich auf die Idee gekommen, dass ich Gott brauche?

Wozu Gott? oder: Wie bin ich auf die Idee gekommen, dass ich Gott brauche?

Wozu an Gott glauben? Oder anders gefragt: Wie bin ich auf die Idee gekommen, dass ich Gott brauche?

In dieser persönlichen Folge möchte ich dir erzählen, wie mein Weg zu Gott und dem Glauben begann.

Und Vorsicht: Es handelt sich nicht um eine allgemeingültige Antwort auf die Frage „Wozu Gott?“.

Sondern um eine Momentaufnahme aus meiner Wandlung von einer überzeugten Atheistin zur gläubigen Christin.

Keine allgemeingültige Antwort

Diese Folge ist keine allgemeingültige oder auch nur gute Antwort auf die Frage: „Wozu Gott?“ Sie ist vielmehr eine persönliche, zeitlich bedingte (Oktober 2024) Perspektive.

(Keine Sorge, die allgemeingültigen und tieferen Antworten kommen später!)

Dein Leben ist leer ohne Gott

Das Höchste, das du ohne Gott erreichen kannst:

  • Selbstverwirklichung, Selbstgenügsamkeit
  • Du in Harmonie mit dir selbst
  • Du im Zentrum deines Lebens

Das ist das, was von der Gesellschaft – insbesondere in der Persönlichkeitsentwicklungs-Bubble – als das ultimative Ziel gepredigt wird. Es ist eine Art säkulare Verheißung. Aber was ist das wirklich?

Der Klick-Moment: Etwas Größeres als 100% guter Kaffee

Ich hatte eine Folge für den Frugales-Glück-Podcast geskriptet und bin an dieser Stelle hängen geblieben:

„Eintritt zahlen statt selber kaufen: Welche Haltung steht dahinter?“

Es ging darum, sich nicht alles selbst zu leisten, sondern zufrieden mit 80% zu sein (oder sogar nur mit 60%, wie beim Kaffee).

Aber warum sollte ich mich mit 80% zufriedengeben, wenn ich:

  • das Geld dafür habe,
  • den Platz dafür habe (weil ich ein großes Haus mit viel Platz habe)?

Es gibt keinen rationalen Grund – außer, wenn andere Dinge wichtiger sind.

Dinge, die größer sind als du selbst

Was könnte größer sein als dein eigenes Leben oder sogar das Leben der Menschen um dich herum?

  • Das kann nur Gott sein.

Nur wenn du nicht im Zentrum deines Lebens stehst, sondern etwas Höherem dienst, macht es Sinn, auf Perfektion (wie den „100% guten Kaffee“) zu verzichten.

Das Argument mag gläubigen Menschen absurd erscheinen, weil es so viel bessere Gründe für Gott gibt. Aber das war der Moment, der mich einen ersten Schritt zu Gott brachte.

Alles kann der „100% gute Kaffee“ sein

Der Kaffee ist nur ein Platzhalter. Du kannst ALLES dafür einsetzen:

  • Deine Wohnung
  • Deinen Job
  • Dein neues elektrisches Fahrrad
  • Deinen Partner oder sogar deine Kinder

Ohne Gott ist alles Egoismus

Ohne Gott ist alles, was wir tun, letztlich egoistisch – vielleicht gut gemeinter Egoismus, aber dennoch Egoismus.

Ein großes Wort: Sünde

Sünde als Widerstandspunkt

Das Wort „Sünde“ löst oft Widerstand aus – auch bei mir. Aber ohne das Konzept der Sünde ist das Christentum nicht zu verstehen.

Egoismus und Sünde

Egoismus und Stolz stehen im Zusammenhang mit der sündhaften Natur des Menschen:

  • Stolz: „Ich kann alles allein, ich brauche niemanden.“ Der Mensch stellt sich gleich mit (oder über) Gott.
  • Egoismus: „Ich bin wichtiger als andere Menschen (und wichtiger als Gott).“

Die Abkehr von Gott ist die Wurzel der Sünde, Egoismus ist eine Folge davon.

Die Folgen der Trennung von Gott

Geistlicher Tod

Die Bibel beschreibt die Trennung von Gott als geistlichen Tod:

„Ihr wart nämlich tot – tot aufgrund der Verfehlungen und Sünden, die euer früheres Leben bestimmten. Ihr hattet euch nach den Maßstäben dieser Welt gerichtet und wart dem gefolgt, der über die Mächte der unsichtbaren Welt zwischen Himmel und Erde herrscht.“
(Epheser 2, 1-3)

Ohne Gott fehlt:

  • Die Quelle des Lebens
  • Frieden, Trost und Weisheit
  • Ein Gefühl von Sinn

Dies führt zu Leere und Entfremdung.

Moralische Orientierungslosigkeit

Ohne Gott als Quelle moralischer Wahrheit fehlt die Grundlage für objektive Unterscheidungen zwischen richtig und falsch. Es entsteht eine Relativität der Moral, bei der jeder für sich selbst definiert, was gut oder schlecht ist.

„Meine Wahrheit – deine Wahrheit“ – nichts ist objektiv wahr.

Zerstörte Beziehungen

Ohne die Beziehung zu Gott fällt es schwer, selbstlose Liebe zu erfahren oder zu geben. Dies führt oft zu:

  • Oberflächlichen Beziehungen
  • Menschen, die einander eher „nutzen“ als echte Nähe zu suchen

Fehlende Erfüllung und Sinn

Menschen suchen Erfüllung in Karriere, Konsum, Beziehungen oder Fitness. Doch sobald sie ein Ziel erreicht haben, stellt sich oft Leere ein – und das Verlangen nach mehr.

Was soll das mit der Sünde?

Was hat das mit dir zu tun? Kann dir das nicht egal sein?

Kann es schon.

Aber wenn du das einmal verstanden hast, DASS du sündig bist, verstehst du, dass das, was du bisher gedacht hast, falsch ist:

  • Gott ist nur für die Bedürftigen (nächste Folge: arme, einsame, kranke Menschen)
  • => Du bist SELBER bedürftig!
    Weil du sündhaft bist.

Was passiert, wenn Gott in dein Leben tritt?

Alles dreht sich um.
Wie Marx sagte: Wird vom Kopf auf die Füße gestellt.
Nur in diesem Fall ist es nicht Hegel, sondern dein Leben.

Du beginnst eine Beziehung mit Gott
(kann sein, dass er (scheinbar) nicht antwortet, aber die Beziehung ist da).

Jeremia 29,13 (NGÜ): „Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, werde ich mich von euch finden lassen – das verspreche ich, der Herr.“

Was ändert sich?

Ganz viel! Hier nur zwei Beispiele, was mir passiert ist im Oktober:

Wie du deine Beziehungen zu anderen Menschen gestaltest:

  • Nicht du im Zentrum, sondern so sein wie Jesus. Der Heilige Geist gibt dir ein, was zu tun ist.
  • Beispiel: Tochter – mehr Zeit mit ihr verbringen, ihr Wohlergehen in den Vordergrund stellen statt meine Eigeninteressen.
  • Beispiel: Mich mit Freundinnen treffen, die mich brauchen, statt nur Freunde zu haben, die mir was bringen und mich nicht langweilen.

Wie du dein Verhalten in der Vergangenheit bewertest:

  • Beispiel: Ich dachte immer, ich bereue nichts. Nach der Hinwendung zu Gott und dem Beschluss, ein Leben mit Gott im Zentrum zu führen, sehe ich so viele meiner Handlungen als Sünden.
  • Eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Stehlen. Lügen. Manipulieren. Egoismus.

Heute denke ich anders. Ich frage mich:

  • Was ist Gottes Wille?
  • Wie kann ich ihm dienen?

Gott ist Herr über mein Leben. Ich vertraue in Ihn und auf Ihn.

(Wow, das hätte vor nur zwei Monaten in meinen Ohren absolut absurd geklungen.)

Was musst du tun, um Gott in dein Leben zu holen?

Gott ist in deinem Leben, er begleitet dich schon die ganze Zeit.

Du musst nichts tun, als dich zu öffnen.

Es zuzulassen.

Offenbarung 3,20 (NGÜ): „Merkst du nicht, dass ich vor der Tür stehe und anklopfe? Wer meine Stimme hört und mir öffnet, zu dem werde ich hineingehen, und wir werden miteinander essen – ich mit ihm und er mit mir.“

Hebräer 13,5 (NGÜ): „Seid nicht geldgierig, begnügt euch mit dem, was ihr habt! Denn Gott selbst hat versprochen: ‚Ich werde dich nie vergessen und dich niemals im Stich lassen.‘“

Und:

  • Glauben
  • Lieben
  • Surrender / sich überlassen:
    • Sich der Führung durch den Heiligen Geist überlassen, auf Gott vertrauen.
    • Nicht deine Handlungen bestimmen, ob du zu Gott kommst, sondern Gottes Gnade.
    • = durch Gebet und Hinwendung zu Gott (= Beziehung).

Epheser 2,8-9 (NGÜ): „Weil Gott so gnädig ist, seid ihr durch den Glauben gerettet. Und das verdankt ihr nicht eurer eigenen Kraft; nein, es ist Gottes Geschenk. Ihr werdet nicht aufgrund eurer guten Taten gerettet, damit sich niemand etwas darauf einbilden kann.“

Der Glaube ist die menschliche Antwort auf Gottes Gnade.

Jetzt fragst du dich wahrscheinlich:

Wer ist Gott eigentlich? Ist das nicht doch alles Quatsch?
Wozu brauche ich Jesus? Inwieweit ebnet der Glauben an Jesus den Weg zu Gott?

In der nächsten Folge: Wozu braucht eine reiche und gesunde Person Gott oder Glauben? gehe ich noch einmal tiefer darauf ein, warum DU Gott brauchst (auch, wenn du scheinbar alles hast).

Hast du Fragen oder Zweifel, die dich beschäftigen?
Gibt es Themen, die du gerne vertiefen möchtest oder suchst du nach Antworten und Orientierung?

Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu begleiten!