Vor Kurzem haben mein Mann und ich eine russischsprachige baptistische Kirche in Antwerpen besucht und zufällig wurde dort gerade getauft.
Im Gottesdienst standen die Kandidaten in einer Reihe und sagten in ein, zwei Sätzen (oder manchmal auch in ein, zwei Wörtern), warum sie sich taufen lassen wollten.
In unserer Kirche ist das anders. Dort legt jeder Täufling ein ausführliches Zeugnis ab, in dem er erklärt, wie Gott und der Glauben sein Leben verändert haben.
Diese Glaubenszeugnisse (englisch testimonies) sind oft beeindrucked für Besucher und Gäste, aber sie sind auch wichtig für Menschen, die schon lange glauben.
Wozu dienen Glaubenszeugnisse im Christentum? Zum einen führen sie Menschen auf den Weg zu Gott, zum anderen festigen und erneuern sie den Glauben.
Als ich vor einem halben Jahr zum ersten Mal die Antworten der damaligen Taufkandidaten auf die Frage Wie hat Jesus mein Leben verändert? hörte, hat das was mit mir gemacht.
Ich erinnere mich noch an einen jungen Mann Anfang 20, der so sehr weinen musste, dass er kaum sprechen konnte. (Der Anblick weinender Männer löst in mir immediatamente den Spiegelreflex aus.)
Er hatte sich das Leben nehmen wollen, aber der Herr hat ihn gerettet.
Das Faszinierende an Glaubenszeugnissen ist, dass sie ein starkes Argument, ich würde sagen: Beweis, für die Existenz Gottes und die Wahrheit des Glaubens sind. Und das, obwohl oder gerade weil die Menschen, die Zeugnis ablegen, so unterschiedlich sind.
Gestern bei meiner Taufe habe ich unter anderem Glaubenszeugnisse von diesen Menschen gehört:
- Eine Frau von den Philippinen, die seit zwanzig Jahren an Jesus glaubt und dank ihm ihre Depression überwunden hat.
- Eine Türkin, die in einer gewalttätigen Ehe lebte, früher gläubige Muslima, dann zehn Jahre bei den Zeugen Jehovas war und von dort den Weg zum christlichen Glauben gefunden hat.
- Ein elfjähriger Junge, der zum ersten Mal die Gegenwart Jesu gespürt hat.
- Ein Belgier, der sich mit Partys und Alkohol von seiner inneren Leere abgelenkt hat.
- Eine junge Frau, die tief im New Age steckte und sich nie gut genug fühlte.
- Ein junges Mädchen, das seine Jugend in seinem Zimmer verbracht und keine Lust zu gar nichts hatte.
- Eine Mutter, die sich fertig gemacht hat, weil sie keine perfekte Mutter war.
Das sind nur ein paar Beispiele.
Die Wege zu Gott sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie gehen.
Aber was die Menschen dank Gott bzw. mit Gott erleben, ist bei allen das gleiche:
Licht, Ordnung, Sicherheit, Gewissheit, Klarheit, Ruhe, Frieden, Freiheit, Erfüllung, Wahrheit, Güte.
Wie kann das sein?
Wie könnten so viele unterschiedliche Menschen sich so etwas ausdenken und darauf aufbauend ihr Leben verändern, aufhören zu suchen und im Frieden Gottes bleiben?
Mein Glaubenszeugnis: Wie hat Glaube mein Leben verändert?
Ich habe mein Leben lang Wahrheit gesucht.
Ich habe Philosophie auf Master studiert, Schwerpunkt theoretische Philosophie.
Habe ich Wahrheit gefunden?
Nein.
Nur, dass es viele Antworten gibt, die sich alle widersprechen.
Und dass man Ontologie, Metaphysik und Ethik ohne Gott nicht denken kann
(das war damals rein theoretisches, negatives Wissen).
Ich bin um die halbe Welt gereist.
Ich habe in sechs verschiedenen Ländern gewohnt.
Ich habe mich vegan ernährt.
Ich habe „spirituelle Weisheit“ im Yoga gesucht
Aber gefunden habe ich nichts.
Nicht mal mich selbst.
Ich war im Zentrum meines Lebens,
und das führte zu allerlei Sünde.
Ich habe für mich vegane Matschgerichte gekocht, was mit meinem Freund und meiner Tochter war, war mir egal.
Ich bin morgens zum Yoga gegangen, komme, was wolle. Alles andere war zweitrangig.
Ich habe gedacht, wenn ich nur lange genug meditiere, finde ich irgendwann… das Göttliche?!?
ich dachte, es ist egal, ob man mit einem Mann Sex hat oder mit einer Frau oder ob man ein Mann ist oder eine Frau oder ein Einhorn oder gar nichts von alledem.
Es war alles willkürlich, ohne festen Boden.
Ich dachte, Selbstverwirklichung ist das höchste, das man im Leben erreichen kann.
Das passende Mantra, das ich in einem Kurs gelernt hatte, lautete: Wer ist die wichtigste Person in deinem Leben? Die richtige Antwort? – Ich selbst!
Dabei habe ich habe mich schon immer gefragt, wozu eigentlich, wenn ich in ein paar Jahren eh für immer tot bin?
Ich dachte immer: Ich bin ein ganz guter Mensch. Ich bereue nichts! Ich habe alles richtig gemacht!
Aber dann kam Gott in mein Leben (oder besser gesagt, Er hat mein Herz für Ihn geöffnet) – und alles hat sich verändert.
Der Wendepunkt war, dass mein jetziger Mann mich zu einem einem Lifeline-Konzert mitgenommen hat, und am nächsten Tag zu ACF.
Ich habe nicht von 0 auf 100 geglaubt, ich war skeptisch. Es war ein langsamer Prozess.
Als ich noch nicht glaubte, aber glauben wollte, betete ich zu Gott:
Herr, mach, dass du im Zentrum meines Lebens stehst, und nicht mehr ich.
Der Herr hat meine Gebete erhört!
Und seitdem hat sich alles auf seinen natürlichen, guten Platz gesetzt.
Mein ganzes Leben hat sich vom Kopf auf die Füße gestellt:
Ich habe angefangen, zu bereuen.
Jeden Tag sind mir mehr Sünden eingefallen, für die ich den Herrn um Vergebung gebeten habe.
Nicht mehr ich selbst bin die wichtigste Person in meinem Leben,
sondern der Herr!
Ich soll in diesem Glaubenszeugnis sagen, was Jesus in meinem Leben getan hat, und es ist – alles!
Ich habe geheiratet!
Die Liebe des Herrn hilft mir, andere ebenso zu lieben wie mich selbst – und jetzt ich koche als erstes für meine Tochter und meinen Mann, vegane Matschgerichte nur für mich gibt es nur noch selten. 😉
Ich muss mich nicht mehr selbst verwirklichen,
sondern lege mein Leben in die Hand von Jesus.
Und ich bete dafür, dass er mich so macht, wie Er mich haben will.
Es ist nicht mehr mein Wille , der mein Leben bestimmt,
sondern Gottes Wille.
Und das bedeutet keinen Zwang, keine Unfreiheit, wie ich früher gedacht hätte, sondern Frieden und Freiheit.
Außerdem habe ich endlich die Wahrheit gefunden!
Zum Glück, das passt zu meiner Vorliebe für Minimalismus, muss man nur ein einziges Buch lesen, in dem alle Wahrheit steht – die Bibel!
Und im Gegensatz zu allen anderen Büchern, die es auf der Welt gibt, ist die Bibel ein lebendiges Buch, durch das Gott zu mir und zu jedem Menschen spricht, den Ihn sucht.
Bevor ich zum Glauben kam, sah mein Leben nach außen hin vielleicht, nach Maßstäben der Welt, in der wir leben, frei und gut aus.
Aber in Wirklichkeit lag ich in Ketten:
Ketten des Egoismus, der Selbstgenügsamkeit, der Selbstüberschätzung und Selbstgerechtigkeit, des Stolzes, den leeren Versprechungen dieser Welt.
Gott hat die Ketten gesprengt!
Jesus ist für meine Sünden am Kreuz gestorben, als ich noch Sünderin war!
Mein Leben ist durch den Herrn frei geworden.
Er hat mich aus dem Morast der Selbstzentriertheit gezogen und mir Ruhe und Frieden und echte Freiheit geschenkt.
Gott, du hast mich gerettet!
Jesus, du hast mein Leben neu gemacht!
Ich bin neugeboren in Jesus Christus!
Danke, Herr.
Hier kannst du dir das Original auf Englisch anschauen:
My Christian testimony: How Jesus changed my life
I’ve spent my whole life searching for truth.
I studied philosophy at the master’s level, specialising in theoretical philosophy.
Did I find truth?
No.
Only that there are many answers – all of them contradicting each other.
And that you cannot truly think about ontology, metaphysics, or ethics without God.
(That was purely theoretical, negative knowledge at the time.)
I traveled halfway around the world,
lived in five different countries,
ate a vegan diet,
searched for „spiritual wisdom“ in yoga.
But I found nothing.
Not even myself.
I was at the center of my own life –
and that led to all sorts of sin.
I cooked mushy vegan meals for myself, not caring what my partner or daughter ate.
I went to yoga in the morning, no matter what – everything else was secondary.
I believed that if I just meditated long enough, I would eventually find… the divine?!
I thought it didn’t matter whether you had sex with a man or a woman, whether you were a man, a woman, a unicorn, or none of the above.
Everything was arbitrary – without a solid foundation.
I believed self-actualization was the highest thing a person could achieve in life.
The mantra I learned in one course was: Who is the most important person in your life?
The “correct” answer? – Myself!
And I always wondered: What for?
If I’m going to be dead forever in just a few years, what’s the point?
I always thought: I’m a pretty good person. I regret nothing! I did everything right!
But then the Lord came into my life.
And everything changed.
The turning point was that my now-husband took me to a Lifeline concert –
and the next day, to ACF.
I didn’t believe from 0 to 100, I was sceptic. It was a slow journey.
When I didn’t yet believe, but wanted to believe, I prayed this prayer to God:
“Lord, make it so that You are at the center of my life – not me.”
And the Lord answered my prayer!
Since then, everything in my life has fallen into its natural, good place.
My whole life turned from upside-down to right-side-up.
I began to repent.
Every day, more sins came to mind – and I asked the Lord to forgive me.
I am no longer the most important person in my life –
the Lord is!
In this testimony, I am to say what the Lord has done in my life:
Everything!
I got married!
The love of the Lord helps me love others as myself –
and now I cook first for my husband and daughter.
No more mushy vegan meals 😊
Now I don’t need to “self-actualize” anymore –
I’ve placed my life in the hands of Jesus.
I let Him shape me into the person He wants me to be.
It’s no longer MY will that governs my life –
but God’s will.
And:
I have found the truth!
and fortunately you only have to read ONE book that contains all the truth!
Before I came to faith, my life may have looked „free and good“ on the outside –
at least by the standards of this world.
But in reality, I was in chains:
Chains of egoism, self-righteousness, self-sufficiency, pride, and the empty promises of this world.
The Lord broke every chain!
He died on the cross for my sins – while I was still a sinner.
My life has become free through the Lord.
He has pulled me out of the pit of self-centeredness.
He has given me rest and peace and true freedom.
Lord, You have saved me!
Jesus, You have made my life new!
I am born again in Jesus Christ.
Thank You, Lord!
Hast du Fragen oder Zweifel, die dich beschäftigen?
Gibt es Themen, die du gerne vertiefen möchtest oder suchst du nach Antworten und Orientierung?
Ich freue mich darauf, dich auf deinem Weg zu begleiten!
