Ich fühle mich von Gott entfernt

Ich fühle mich von Gott entfernt

Es tut weh, dir das einzugestehen, aber du fühlst dich von Gott entfernt.
Statt Begeisterung und Enthusiasmus ist da – Distanz.
Der Durst nach Gott ist weg. Gebet, Gesang, Dienst sind Pflichtübungen, kommen nicht mehr von Herzen.

In dir ist eine innere Leere und das Gefühl, abgeschnitten zu sein, sowohl von Gott, vom Glauben, als auch von anderen, „echten“ Gläubigen. Dich plagen Schuld- und Versagensgefühle gegenüber Gott. Du zweifelst, ob dein Glaube überhaupt echt war.

Warum hast du dich von Gott entfernt? Ist es normal, sich von Gott entfernt zu fühlen? Woher kommen diese „Wüstenzeiten“?

Und wie findest du den Weg zurück zu Gottes Nähe?

Ich fühle mich von Gott entfernt – Worin besteht deine Distanz zu Gott?

Ich finde: Je differenzierter und genauer wir etwas benennen können, umso besser können wir Dinge verstehen.

Die Distanz zu Gott lässt sich besser greifen, wenn du dir klar machst, auf welcher Ebene beziehungsweise auf welchen Ebenen sie besteht.

Aber welche Ebenen unserer Beziehung zu Gott gibt es eigentlich?

Dabei hilft uns dieses wunderschöne Zitat aus 5. Mose 6,5:

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit aller deiner Kraft und mit deinem ganzen Denken.“

Es gibt also dein Herz, deine Seele, deine Kraft, dein Denken.

Das ist kein ontologisches Modell des Menschen, sondern eher ein analytisches Modell, eine sprachliche Hilfe zur Differenzierung, zum besseren Verständnis des Menschen.

Der Mensch besteht nicht aus Herz, Seele, Kraft, Denken.
Aber er liebt mit seinem Herzen, seiner Seele, seiner Kraft und seinem Denken.

Auf welcher Ebene bist du von Gott entfernt?

Herz

Wille, Gefühle, Denken.

  • Wille: Entscheidungen, Absichten, Ausrichtung.
  • Gefühle: Freude, Angst, Zorn und so weiter.
  • Gedanken: Im Hebräischen „denkt“ man mit dem Herzen. (Deswegen wurde im Neuen Testament noch extra „Verstand“ hinzugefügt, um Missverständnisse zu vermeiden.)

= Das Herz ist dein inneres Steuerzentrum.

Seele

  • Dein ganzes Leben; alles, was du bist, was dich ausmacht.
  • Die Person selbst mit allem, was sie ist – ihre Existenz, ihr Dasein.
  • Was dich im Innersten ausmacht, deine Identität.

= Der ganze Mensch, nicht nur ein „seelischer“ Teil, der losgelöst ist vom Körper.

„Seele“ im Hebräischen נֶפֶשׁ (nefeš) bedeutet ursprünglich „Kehle, Hals“ – der Ort des Atems. Daraus entwickelt sich die Bedeutung „Atem, Leben, Lebewesen, Person“. Es meint also nicht nur ein „inneres Ich“, sondern die ganze lebendige Person.

Kraft

Taten, Energie, Ressourcen.

= Das, was du tust und einsetzt.

Denken / Verstand

Bewusstsein, Überzeugungen, Erkenntnis, Entscheidungen.

= Das, was du denkst und erkennst.

Wie äußert sich Distanz zu Gott auf der jeweiligen Ebene?

Herz

Was du unterlässt, wenn du dich auf der Herzensebene von Gott entfernst:

  • Du richtest dein Herz nicht mehr auf Gott aus. Gott ist nicht mehr die erste Bezugsperson deines Lebens, sondern rückt in den Hintergrund.
  • Du entscheidest dich nicht mehr bewusst für Vertrauen in Gott, sondern verlässt dich stärker auf dich selbst.
  • Du öffnest dich innerlich nicht mehr, sondern bleibst verschlossen.
  • Du vermeidest es, ehrlich mit Gott zu sein.
    Das gehört oft zusammen: Du bringst deine Fehler, Schwächen und Unzulänglichkeiten nicht mehr vor Gott, sondern behältst sie für dich.
  • Du suchst keine Verbindung mehr, sondern ziehst dich zurück.
    Du sagst Gott zum Beispiel nicht, was dich stört oder worin du von Ihm enttäuscht bist.
  • Du willst nicht mehr lieben – dich hingeben, dich unterordnen, vertrauen, die Kontrolle abgeben –, weil du enttäuscht, verletzt oder gleichgültig bist.
    Dafür müsstest du dich öffnen, siehe voriger Punkt.
  • Du gibst dein Herz Dingen, Menschen oder Gedanken, die dich von Gott wegziehen.
    Zum Beispiel suchst du nach dem Abendessen im Internet nach neuer Herbstkleidung, anstatt in der Bibel zu lesen.

Ergebnis:

  1. Keine lebendige Beziehung: Gott rückt in den Hintergrund, die Verbindung fühlt sich abgebrochen oder gleichgültig an, Glaube bleibt Theorie ohne persönliche Nähe.
  2. Verschlossenes Inneres: Aus Enttäuschung, Schutz oder Gleichgültigkeit bleibt dein Herz zu, Herzensfragen werden verdrängt und nicht mehr ehrlich vor Gott gebracht.
  3. Verlust von Vertrauen und Liebe: Es entsteht kein Verlangen nach Nähe, kein Vertrauen, keine erlebte Liebe Gottes, sondern Distanz und Fremdheit.

Das ist wie in lauwarmen Liebesbeziehungen:

  • Gefühle kühlen ab
  • Nähe wird vermieden
  • Vertrauen schwindet
  • Verletzungen werden nicht angesprochen
  • Die Verbindung wird innerlich gekappt

Seele

Zur Erinnerung: „Seele“ bedeutet dein ganzes Leben, alles, was du bist, was dich im Innersten ausmacht, deine Identität.

Was du unterlässt, wenn du dich auf der Seelenebene von Gott entfernst:

  • Du spürst die Sehnsucht nach Gott zwar gelegentlich, gehst aber nicht mehr darauf ein. Stattdessen lenkst du dich ab und vermeidest Stille oder Gebet, weil sie dich mit deiner Leere konfrontieren würden. Vielleicht überdeckst du Stille und deine innere Leere sogar mit christlichen oder gläubigen Tätigkeiten – Aufgaben in der Kirche, christliche Lieder hören, Videos schauen und so weiter.
  • Du nimmst dir keine Zeit mehr, um ehrlich in dich hineinzuhören. Du funktionierst, aber du weißt nicht mehr, wie es dir tief drinnen wirklich geht.
  • Du ziehst dich auch innerlich zurück – nicht nur von Gott, sondern auch von dir selbst.
    Klingt komisch? Warum hängt das zusammen? Du kannst dich nur in Gott finden, weil du von Ihm geschaffen wurdest, um mit Ihm in Beziehung zu sein. Ohne Ihn bleibst du immer un-ganz. (Dazu mehr in einer weiteren Folge oder Serie – die christliche Antwort auf „Selbstfindung“.)
  • Du sprichst mit niemandem mehr über deine geistliche Orientierungslosigkeit.
  • Du schützt dich vor Enttäuschung, indem du keine Erwartung mehr an Gott hast – aber damit bleibt auch die Beziehung auf Eis. Du hast vielleicht Angst, dass deine Gebete nicht erhört werden, aber bringst die Angst nicht vor Gott, sondern betest stattdessen weniger und ziehst dich zurück.

Ergebnis:

  • Innere Leere und Sinnlosigkeit: Das Leben fühlt sich hohl an, Orientierung fehlt, das innere Koordinatensystem bricht weg.
  • Kein Zugang zu Gott: Der Glaube wird kalt, wirkt tot und unpersönlich.
  • Leben im Funktionsmodus: Du hörst nicht mehr in dich hinein, sondern funktionierst nur noch nach außen.

Kraft

Mit „Kraft“ sind deine Beine, deine Taten gemeint.

Was du unterlässt, wenn du dich auf der Kraft-Ebene von Gott entfernst:

  • Du tust nichts mehr für Gott oder für deine Beziehung zu Ihm.
  • Du betest nicht mehr regelmäßig oder nur noch oberflächlich.
  • Du liest die Bibel nicht mehr oder ohne echtes Interesse.
  • Du nimmst dir keine Zeit mehr für Gott – dein Alltag ist voll, aber ohne geistliche Priorität.
  • Du ziehst dich aus Gemeinschaft zurück – kein Gottesdienst, kein Hauskreis, kein Austausch.
  • Du setzt deinen Glauben nicht mehr in Handlung um, du hilfst nicht, dienst nicht, gibst nichts weiter.
  • Bei Entscheidungen verlässt du dich auf dich und dein Urteilsvermögen oder Bauchgefühl, Gott spielt keine Rolle. (Kontrolle abgeben, Gehorsam, Vertrauen.)
  • Du investierst deine Energie anders – nicht mehr in deine Beziehung zu Gott.
  • Du drückst dich vor Verantwortung: aus Müdigkeit, Frust oder weil du innerlich abgekoppelt bist. Jeder Gläubige ist nicht nur Empfänger, sondern auch Mitträger, hat Verantwortung – für das eigene Leben mit Gott, in der Gemeinschaft und in seinem Tun generell.

Ergebnis:

  • Dein Glaube wird theoretisch, ohne praktischen Ausdruck. Er wirkt nicht mehr hinein in Alltag, Beziehungen oder Entscheidungen. Du bekommst das Gefühl, dass Glaube nichts mehr verändert, weil du ihn nicht mehr lebst.
  • Geistliche Trägheit breitet sich aus – nicht aus Faulheit, sondern weil die innere Motivation fehlt. Ohne Übung verkümmert dein geistliches Leben mit Gott wie ein Muskel, der nicht mehr bewegt wird. Wenn die Beziehung zu Gott nicht mehr lebendig ist, fehlt der Antrieb, etwas zu tun. Dann wirken Gebet, Bibel oder Gemeinschaft nicht wie eine Quelle der Freude, sondern wie eine Pflicht. Die innere Verbindung zu Gott hat an Kraft verloren.
  • Innere Leere und Orientierungslosigkeit statt Wachstum: Weil du keine aktiven Schritte mehr gehst, bringt dein Glaube keine Frucht.

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.“

Johannes 15,5

Verstand / Denken

Was du unterlässt, wenn du dich auf der Verstand-Ebene von Gott entfernst:

  • Du setzt dich nicht mehr bewusst mit dem Glauben auseinander – du liest die Bibel nicht mehr oder nur oberflächlich, ohne echtes Interesse.
  • Du denkst nicht mehr aktiv über Gott, die Bibel und dein Leben im Licht des Glaubens nach.
  • Du prüfst deine Gedanken nicht mehr an biblischen Maßstäben.
  • Du hinterfragst Zweifel oder Lügen über Gott nicht mehr bewusst.
  • Du triffst Entscheidungen, ohne Gottes Maßstäbe bewusst einzubeziehen.
  • Du denkst selten oder gar nicht mehr über Gottes Wesen, Seine Treue und Seine Verheißungen nach.
  • Du nimmst dir keine Zeit mehr, geistliche Wahrheiten im Alltag zu durchdenken und anzuwenden.

Ergebnis:

  • Dein Glaube als Überzeugung auf intellektueller Ebene wird schwächer.
  • Zweifel gewinnen Raum, weil sie nicht mehr geprüft oder eingeordnet werden.
  • Gott erscheint dir unlogisch, fern oder unverständlich.
  • Die Bibel wirkt fremd oder irrelevant.
  • Offene Glaubensfragen bleiben unbeantwortet – und schwächen dein Vertrauen weiter.

Diese Distanz zu Gott auf der Verstandesebene kann durch folgende Faktoren ausgelöst werden:

  • ein schreckliches Ereignis, das dich an Gott zweifeln lässt;
  • in deinem Umfeld sind keine oder nur sehr wenige gläubige Menschen;
  • deine Arbeit hat nichts mit dem Glauben zu tun.

Warum hast du dich von Gott entfernt?

Aus der Analyse, was auf den einzelnen Ebenen passiert, wenn du dich von Gott entfernst, ist klar geworden:

Wenn du dich von Gott entfernst, dann liegen die Gründe bei dir:

  • Herz: Du ziehst dich zurück, öffnest dich nicht mehr und vertraust Gott nicht mehr.
  • Seele: Du schaust nicht nach innen, verdrängst deine Sehnsucht und deine tiefsten Bedürfnisse.
  • Kraft: Du nimmst dir keine Zeit mehr für Gott, Bibel, Gebet und Gemeinschaft bleiben auf der Strecke.
  • Verstand: Du ordnest dein Denken nicht mehr an Gottes Wahrheit aus, hinterfragst Zweifel nicht, sondern gibst ihnen Raum.

Das sind alles keine aktiven Handlungen, sondern Unterlassungen.

Das Böse beginnt nicht mit dem Tun von etwas Schlechtem, sondern mit dem Unterlassen von Gutem.

Dietrich Bonhoeffer schreibt in seinem Buch „Ethik“ (entstanden 1940–43, veröffentlicht posthum):

„Es ist nicht das Böse, sondern das Versäumen des Guten, das den Menschen in Schuld verstrickt.“

Und ebenfalls im Zusammenhang mit Verantwortung und Handeln sagt er:

„Schuld entsteht nicht nur durch das, was wir tun, sondern auch durch das, was wir unterlassen.“

„Ethik“, Kapitel „Erbe und Verfall“, je nach Ausgabe leicht unterschiedlich nummeriert

Ist es normal, sich von Gott entfernt zu fühlen?

Alle erfahrenen Christen sagen: Es gibt trockene Zeiten im Glauben – sogenannte Wüstenzeiten.

Aber hängt das nur von dir ab?
Entfernt Gott dich von sich?
Oder machst du etwas falsch?

Gott entfernt sich nicht aktiv von dir. Seine Liebe und Nähe bleiben bestehen.

„Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“

Römer 8,38–39

Manchmal liegt es an dir: Du bewegst dich nicht in Richtung Gott – und damit bewegst du dich automatisch von Ihm weg. Etwas Neutrales gibt es nicht.

Das ist wie mit Sport: Du musst dranbleiben. Genauso ist es mit dem Glauben.

Manchmal liegt es aber auch nicht an dir: Gott entfernt sich nicht wirklich, aber Er lässt Zeiten der gefühlten Entfernung manchmal bewusst zu, zur Prüfung, Reifung und Vertiefung der Beziehung zu Ihm.

Ich fühle mich von Gott entfernt – 5 Dinge, die du tun kannst

1. Hauptebene deiner Distanz von Gott identifizieren

Wo hapert es am meisten?

Bist du innerlich noch dabei, handelst aber nicht mehr?
Oder zweifelst du intellektuell, obwohl du nach außen hin ein vorbildliches Gläubigenleben führst?

Finde das heraus, damit du gezielt gegensteuern kannst.
Und beschäftige dich im Alltag immer wieder mit der jeweiligen Ebene (Herz, Seele, Kraft oder Denken).

Beispiele:

Herz (Gefühle, Beziehung zu Gott)

Problem:
Du betest noch, aber ohne Liebe, ohne echte Sehnsucht. Es fühlt sich leer an.

Beispiel:
Du singst im Gottesdienst mit, aber innerlich bist du unbeteiligt.
Du freust dich nicht mehr auf die Zeit mit Gott – sie ist zur Pflicht geworden. Oder du lässt Gebet oder Bibellesen irgendwann ganz sein.

Seele (Identität, Vertrauen, Lebenshaltung)

Problem:
Du hast dein Vertrauen verloren, lebst in ständiger Angst oder Resignation.

Beispiel:
Du denkst, Gott hilft den anderen, aber dich hat Er vergessen.
Du definierst dich wieder nur über Leistung oder Anerkennung, statt über Gottes Liebe und deine Zugehörigkeit zu Ihm.
Du suchst deine Sicherheit und deinen Frieden nicht mehr in Gott, sondern in materiellen Dingen.

Kraft (Handeln, Energie, Einsatz)

Problem:
Dein äußerer Einsatz für Gott läuft auf Sparflamme oder nur noch mechanisch.

Beispiel:
Du sagst bei einer Gemeindeveranstaltung zu, bist aber innerlich völlig ausgebrannt.
Du hilfst anderen, aber widerwillig oder nur aus Pflichtgefühl.
Du betest oder liest die Bibel, aber es geschieht ohne echtes Interesse.
Dein Alltag ist voll, aber für Gott bleibt keine bewusste Zeit.

Denken (Gedanken, Überzeugungen, Fokus)

Problem:
Dein Denken kreist mehr um Sorgen, Zweifel oder Weltliches als um Gott.

Beispiel:
Du liest täglich Nachrichten oder Social Media – die Bibel nur noch selten.
Du übernimmst gesellschaftlich positiv bewertete Gedanken wie „Ich bin nur wertvoll, wenn ich leiste“, statt sie an Gottes Wahrheit zu messen.
Deine Gedanken drehen sich ständig um Arbeit, Geld oder Zukunftsängste, aber kaum noch darum, was Gott will.
Du lässt Zweifel einfach stehen, statt sie im Gebet vor Gott zu bringen.

2. Bete

Wer hat dir überhaupt den Glauben gebracht?
Nicht du selbst, sondern Gott.

Also bitte Ihn, dich Ihm wieder näher zu bringen.

Sag, was in dir vorgeht.
Öffne dich.
Beschwere dich, klage an – rund ein Drittel bis fast die Hälfte der 150 Psalmen sind Klagepsalmen!

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bleibst fern meiner Rettung, den Worten meines Schreiens? Mein Gott, ich rufe bei Tag, doch du gibst keine Antwort; und bei Nacht, doch ich finde keine Ruhe.“ (Psalm 22,2–3)

Der Unterschied zwischen dir und David (oder den anderen Autoren der Psalmen):
Er bringt seine Klage vor Gott – du verdrängst, dass etwas nicht stimmt.

Deswegen: Der erste Schritt ist, auszusprechen, was in dir vorgeht, und es vor Gott zu bringen.

3. Nimm dir Zeit für Gott

Eile, Stress und Hektik können dich von Gott entfernen. In unserer lauten, getriebenen Welt schadet es sicher nicht, Stress zu reduzieren, Verpflichtungen und Termine auszumisten.

Denn wie kannst du mit jemandem eine Beziehung haben, wenn du keine Zeit für ihn hast?

Vielleicht kennst du meinen anderen Blog und Podcast, Frugales Glück. Hier findest du viele Artikel und über 170 Podcastfolgen, die dir zeigen, wie du im Innen und im Außen ausmisten kannst.

(In der Podcastfolge zu diesem Artikel verweise ich an dieser Stelle auch auf John Mark Comer und die erste Lektion seines Programms Practising the Way (Sabbat). Mittlerweile sehe ich JMC sehr kritisch und würde dich eher vor ihm und seinen Lehren warnen.

Mehr dazu erfährst du in diesen Folgen (coming soon):

4. Sprich mit anderen

Sprich mit Menschen, die vielleicht erfahrener auf ihrem Glaubensweg sind als du.

Der Teufel attackiert am liebsten – und am erfolgreichsten –, wenn Menschen allein sind.

Wo findest du andere Gläubige?

Na klar, in der Kirche! Sprich mit echten Menschen, am besten erfahrenen Gläubigen aus deinem Umfeld. Internetforen und Communities sind zwar ein ganz nettes Extra, können aber eine lebendige Glaubensfamilie nicht ersetzen.

Hast du noch keine Kirche bzw. Gemeinde, der du angehörst? Kontaktiere mich gerne, wenn du Hilfe brauchst beim Finden einer geistlichen Heimat.

5. Lectio Divina: Lies die Bibel, bis ein Satz zu deinem Herzen spricht

Disclaimer: Auch diesen Abschnitt zur Lectio Divina habe ich unter dem Einfluss von John Mark Comer und Practising the Way geschrieben. Kritiker dieser Lektüretechnik bemängeln, dass es keine biblische Grundlage für Lectio Divina gibt, dass die Bibel selbst ein anderes, kontextbezogenes Lesen lehrt und dass Lectio Divina den objektiven Sinn des Textes zugunsten persönlicher Eindrücke verschiebe. 

Mehr dazu kannst du in diesem Artikel von Marcia Montenegro nachlesen: Lectio Divina: Sacred Reading or Sabotage?

Lectio Divina bedeutet „göttliches Lesen“.
Es geht nicht darum, möglichst viele Kapitel am Stück durchzupflügen, sondern die Bibel ganz langsam wie einen Brief von Gott an dich persönlich zu lesen.

So funktioniert Lectio Divina:

  • Lesen (lectio):
    Du liest einen kurzen Abschnitt in der Bibel. Nicht hektisch, sondern aufmerksam und offen.
  • Nachdenken (meditatio):
    Du achtest darauf, ob ein Wort, ein Satz oder ein Bild dich besonders anspricht. Du verweilst bei diesem Gedanken und lässt ihn tiefer in dein Herz sinken.
  • Beten (oratio):
    Du antwortest Gott auf das, was dich berührt hat. Du bringst deine Gedanken, Fragen oder Gefühle in einem einfachen Gebet vor Ihn.
  • Still werden (contemplatio):
    Du bist einfach vor Gott. Ohne viele Worte. Du gibst Ihm Raum zu wirken und verweilst in Seiner Gegenwart.

Lectio Divina ist kein Programm, das man „abarbeiten“ muss, sondern eher eine Haltung: offen, lauschend, empfangend.
Es hilft, nicht die Bibel zu analysieren, sondern sich vom Wort Gottes innerlich ansprechen und verändern zu lassen.

Vielleicht ist das ein einfacherer Zugang als der Gedanke „Ich muss jeden Abend eine Stunde Bibelstudium betreiben“ oder mehrere Kapitel lesen, um meinem Leseplan „Die Bibel in einem Jahr“ nicht hinterherzuhängen.

Du kannst natürlich noch viel mehr tun, aber das sind meiner Meinung nach die wichtigsten Dinge.

Fazit: Ich fühle mich von Gott entfernt – Was kannst du tun?

  1. Differenziere: Auf welcher Ebene besteht deine Distanz zu Gott, Herz, Seele, Kraft oder Denken? Analysiere die Symptome und zugrundeliegenden Ursachen.
  2. Finde heraus, was du auf der jeweiligen Ebene unterlassen oder aufgehört hast zu tun.
  3. Keine Panik: Es ist normal, sich manchmal von Gott entfernt zu fühlen.
  4. Tu etwas gegen die Distanz: die fünf Schritte oben helfen dir, wieder Nähe zu Gott zu finden.

Zum Schluss möchte ich dir noch zwei ermutigende Bibelzitate mit auf den Weg geben:

„Naht euch Gott, dann wird Er sich euch nahen!“

Jakobus 4,8

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn einer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und Mahl mit ihm halten und er mit mir.“

Offenbarung 3,20

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